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Die Erwachsenen(Fach)jury wurde mit Journalist/innen, Medienpädagog/innen, Filmemacher/innen besetzt.


Der Fachjury des 18. Mittelfränkischen Jugendfilmfestivals gehörten an:

  • Christiane Schleindl, Medienpädagogin, Filmhaus
  • Klaus Ploth, Medienpädagoge, Evang. Medienzentrale Bayern
  • Bernd Siegler, Journalist, Dokumentarfilm-Regisseur, Medienwerkstatt Franken
  • Andreas Kirchhoff, Medienpädagoge, JFF – Institut für Medienpädagogik
  • Paul Schremser, Fernsehjournalist, FrankenTV / RTL Franken Life TV

  • Die Fachjury prämierte vier Filme und sprach eine lobende Erwähnung aus.

    JuFiFe18 Fachjury ©Parabol


    1. Preis der Fachjury

    "Von einem, der auszog, um die Tour kennen zu lernen"



    junger Mann sitzt vor einem Zelt, mit dem Kopf eines Gorilla-Kostüms in den Händen ©gut durchdachte Produktionen
    Johannes Wießner und Michael Fiebrig mit Urkunde und Lobo ©Parabol
    Johannes Wießner, Michael Fiebrig


    gut durchdachte Produktionen, 35 Min., DV.

    Oliver führt ein beschauliches Studentenleben – bis plötzlich sein kleiner Bruder entführt wird. Obwohl er die Tour de France hasst, muss Oliver dorthin, um seinen Bruder zu retten.

    Jurybegründung:
    Wie komme ich bei einer großen Sportveranstaltung ins Fernsehen? Diese Grundidee des Films fand die Jury witzig, außergewöhnlich, einfach super. Michael Fiebrig hat ein ausgereiftes Konzept umgesetzt. Nur eines von vielen möglichen Beispielen sind die Telefonszenen, die auf die Sekunde genau abgestimmt waren. Das sieht genauso perfekt aus wie bei der Action-Serie „24“ mit Kiefer Sutherland. Exzellent besetzte Hauptrollen werden ergänzt durch die authentisch wirkende Kindergärtnerin und Stars wie Lance Armstrong und Jan Ullrich in den Nebenrollen. Unklar blieb mir allerdings, ob die Affenmaske tatsächlich auch in der ARD Liveübertragung von der Tour zu sehen war. Aber das macht nichts: Michael Fiebrig kommt trotzdem ins Fernsehen und zwar morgen, wenn im Nürnberger RTL-Fenster und bei Franken TV über die heutige Preisverleihung berichtet wird. Und das ist doch auch schon was…



    2. Preis der Fachjury

    "Frühstück im Frühling"



    Schoko-Maikäfer schaut aus einem Frühstücks-Ei ©Marlene Denningmann

    Marlene Denningmann, 2 Min., DV.

    Zum Frühstück im Frühling erscheinen ungebetene Gäste...

    Jurybegründung:
    Marlene Denningmann hat mit „Frühstück im Frühling“ einen erfrischend kurzweiligen Animationsfilm gezaubert. Aus einer einfachen Idee entwickelt sie in nur zwei Minuten eine wunderbar absurde Geschichte.
    Manchmal fühlt man sich sogar an den großen tschechischen Surrealisten Jan Svankmajer erinnert. Doch Marlene Denningmann – und das hat die Jury überzeugt – bringt eigene witzige Ideen ein und entwickelt ihre Geschichte bis zum Ende konsequent durch.
    Hinzu kommt die wunderbare Mimik von Theresa Braun und die gekonnte Rhythmik des Films. Aber auch die übrige technische Umsetzung und der Umgang mit der Stop-Motion Technik ist mehr als überzeugend. Wir sind sicher dass, Marlene Denningmann und ihr Team auf dem besten Weg sind und dass ihre Filme bald auch auf internationalen Festivals überzeugen werden. Doch bis dahin freuen uns wir uns auf weitere Filme von ihnen.



    3. Preis der Fachjury

    "Riddim Police"



    Schwarzweißbild in einem Keller: 3 junge Männer, der rechte ist grün eingefärbt ©Daniela Reuß, Karin Stöhr und Duc Minh Tran
    Filmemacherin spricht Dankesworte ©Parabol

    Daniela Reuß, Karin Stöhr und Duc Minh Tran, 5 Min., DVCPro.

    Musikvideo für die Nürnberger Band Yohto zum Song „Riddim Police“ im Stil der 70er.

    Jurybegründung:
    Zum Song der Band „YOHTO“ haben Duc Minh Tran, Karin Stöhr und Daniela Reuß das perfekte Musikvideo produziert: In einer trostlosen Stadt - in Schwarzweiß dargestellt - ist Musik verboten. Für die Einhaltung des Verbots sorgt die „Riddim Police“, so auch der Titel des Stücks. Drei Rebellen legen in Neonfarben leuchtende, pulsierende Päckchen aus. Die „Riddim Police“ ist ihnen auf den Fersen und zwei von ihnen werden geschnappt. Dem dritten gelingt es jedoch, sein Päckchen in einer ehemaligen Radiostation anzuschließen und auszulösen. Daraufhin verwandelt sich die Stadt, alles wird bunt und lustig, die Bewohner trauen sich wieder auf die Straßen, und sogar die Polizei groovt mit.
    Das Musikvideo besticht durch die Kombination von real gedrehten Szenen und 2D- und 3D-Animationen. Die Story wird verständlich und spannend erzählt. Besondere Beachtung der Jury fand die aufwändige, gelungene Nachbearbeitung - Masken, Farbkorrekturen und Mattepaintings.



    4. Preis der Fachjury

    "Clowns"



    Schwarzweißbild eines jungen Mannes, der sich ein Papphütchen aufsetzt ©Angela Umpfenbach
    Angela Umpfenbach erhält Lobo und Urkunden ©Parabol
    Angela Umpfenbach


    Angela Umpfenbach, 11 Min., D8.

    Das Leben ist ein Zirkus. Eine traurige Ballade über die Motivation des Alltags, über dich und dich.

    Jurybegründung:
    Im Schlaf ist der Mensch ganz bei sich selbst. Doch jeden Morgen reißt der Wecker unseren Protagonisten unbarmherzig aus seinen Träumen und ein trister Alltag nimmt seinen Lauf in der Manege des Lebens. Als Clown müht sich der tragische Held dort Tag um Tag, den Frust in Lust zu verwandeln, doch es scheint ihm nicht recht zu gelingen.
    Mit minimalen filmischen Mitteln setzt Angela Umpfenbach ihren Protagonisten – sehr konzentriert und mit pantomimischem Können verkörpert von Alex Dörflein – als traumverlorenen Poeten in Szene. Umpfenbach beweist ein sicheres Gespür für Bilder, denn wie sonst ließe sich die Tragikomik unseres Daseins besser symbolisieren, als durch die ebenso facetten- wie traditionsreiche Figur des Clowns? Durch den konsequenten und bewussten Verzicht auf Dramatik und spektakuläre Bildgestaltung gewinnt die lakonisch erzählte Parabel über die Entfremdung des modernen Menschen von sich selbst und seiner Natur erst ihre subtile Wirkung: Spätestens am Morgen, nachdem man den Film gesehen hat, erscheint vor dem inneren Auge ein kleiner Mann mit spitzem Hut und erinnert uns daran, dass wir alle Clowns sind, aber nur die wenigsten den Mut haben, es zu zeigen.



    Lobende Erwähnung der Fachjury

    "001 – Johnny Duff – Rettung aus Erpresserhand"



    Ein Mädchen und ein Junge sitzen Rücken an Rücken geknebelt und gefesselt zwischen Gerümpel auf dem Boden. ©Johnny Duff-Team

    Johnny Duff-Team, 10 Min., DV.

    Geheimagent Johnny Duff befreit mit seinem Assistenten James Lack die Kinder Bill und Jenny der Millionärsfamilie Miller aus den Klauen gefährlicher Entführer.

    Jurybegründung:
    Eigentlich wollte sich Georg Bischoff mit seiner Gangsterfilm-Parodie ja beim Kinderfilmfestival bewerben. Aber dafür ist das, was er und sein Team geleistet haben, einfach zu professionell gemacht. Freilich: Beim Jugendfilmfestival ist die Konkurrenz halt riesig. Was also ist zu tun? Fünf Jurymitglieder zermartern sich das Gehirn und kommen zu dem einstimmigen Ergebnis, ein riesengroßes, dickes Lob auszusprechen. Wir hoffen, dass das ein Ansporn ist, mit dem Filmedrehen weiterzumachen. Und den Etablierten hier im Saal sage ich: Obacht! Da wachsen tolle Talente nach, die uns in den kommenden Jahren wohl noch viel Freude bereiten.